Gemeinsam entscheiden. Demokratie konkret
Beschreibung
Auf allen Ebenen des Zusammenlebens fallen Entscheidungen an. Diese im guten Sinn gemeinsam zu treffen ist alles andere als trivial, das gilt in professionellen Teams in der Pastoral und in der Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten genauso wie in demokratischen Gemeinwesen. An dieser Stelle berühren sich die Teamfähigkeit, wie sie im professionellen und insbesondere im pastoralen Umfeld notwendig ist, und Demokratiebildung: Jede einzelne Entscheidung in einem Team oder einer Gruppe ist immer auch Ausdruck einer über sie hinausgehenden „Kultur“. Demokratie ist nach diesem Verständnis nicht nur eine abstrakte politische Theorie, sondern wird als eine Form des Zusammenlebens greif- und erfahrbar.
Dies spiegelt auch der in der Kirche aktuelle prominente Begriff der „Synodalität“: Auch wenn unterschiedlich gedeutet wird, wie er angemessen zu verstehen und inhaltlich zu füllen ist, zeigt er, dass einseitige Leitungsentscheidungen kaum noch tragfähig sind. Auch hier geht es also im Kern darum, gut gemeinsam Entscheidungen zu treffen.
In dieser Veranstaltung möchten wir uns dem Thema darum von beiden Seiten nähern: Einerseits soll es darum gehen, wie in konkreten Situationen Entscheidungen gemeinsam gut getroffen werden können. Dabei gehen wir von eigenen Erfahrungen und Wertvorstellungen aus, gehen der Frage nach, wann eine Entscheidung als "gut" oder "schlecht" bewertet werden kann und thematisieren Methoden und Elemente guter Entscheidungsfindung. Andererseits wollen wir dabei die gesellschaftliche und kirchliche Ebene miteinbeziehen und Entscheidungssituationen bzw. damit einhergehende Konflikte als Gelegenheiten betrachten, eine demokratische Grundhaltung einzuüben und zu vermitteln.
Dabei arbeiten wir mit Betzavta, einem pädagogischen Konzept, das vom Adam-Institut für Demokratie und Frieden in Israel entwickelt worden ist: Maßgeblich ist, Erfahrungen in der Gruppe mit eigenen Wertvorstellungen und gesellschaftlichen Phänomenen in Beziehung zu setzen. Auf diesem Weg sollen sowohl ein anderer, nämlich demokratischerer Umgang mit Konflikten eröffnet werden als auch neue Perspektiven auf das demokratische Miteinander in der Gesellschaft insgesamt. Dabei werden kognitive Zugänge ebenso angesprochen wie affektive und emotionale.
Zu dieser erfahrungsbezogenen Ebene sollen im Workshop (demokratie-)theoretische Impulse zu einer ganzheitlichen Bearbeitung gemeinsamer Entscheidungsprozesse beitragen.
Die Veranstaltung richtet sich darum an Personen, ...
-
Beteiligte Personen
-
Referent:
Sebastian Dietz, Würzburg
* gilt für Teilnehmende der (Erz-)Bistümer: Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München und Freising, Regensburg und Würzburg