Liturgie und Sprache „… und das Wort ist Fleisch geworden und wohnt mitten unter uns…“
Beschreibung
In den unterschiedlichen Liturgien der Kirche hören wir zu, zitieren aus Überlieferungen, erzählen Geschichten, sprechen Gebete, stimmen ein in Gesänge und werden so Teil eines interaktiven, kommunikativen Geschehens. Konzentriert auf das „Wort“ gilt es immer wieder neu, die Erfahrungen vergangener Generationen ins Heute zu übersetzen – durch Sprache, Bilder und Musik. Insbesondere geht es darum, in diesem kommunikativen Geschehen, mit Gott und über Gott zu sprechen. Ja Gott gleichsam durchscheinen zu lassen in unsere heutige (Erlebens-)Welt und unseren Alltag. Dieses kommunikative Geschehen steht in der Spannung zwischen dem bewahrend-konservierenden und inkulturierend innovativen Moment liturgischer Sprache. Liturgie ist gleichermaßen konservativ und revolutionär.
Heute erleben wir in Gottesdiensten, dass nicht nur kirchenferne Menschen Schwierigkeiten mit dem Verständnis liturgischer Sprache haben und einen tiefen Graben zwischen Alltag und gottesdienstlichem Erleben spüren. Vorstehende und leitende Personen übernehmen deshalb zwangsläufig übersetzende und interpretierende Rollen. So wie Sprache sich über die Zeit verändert, ändert sich damit auch zwangsläufig das Verständnis und die Deutung liturgischer Sprache.
Fragen stellen sich:
Diese Fortbildung richtet sich an alle, die in unterschiedlichen liturgischen Kontexten Verantwortung übernehmen: Priester, Diakone, Gemeindereferent*innen, Pastoralreferent*innen, Kirchenmusiker*innen und Seelsorgende in kategorialen Kontexten.
Erweitern Sie Ihr Verständnis von Liturgie und Sprache. Diskutieren Sie, wie heute Sprache und Liturgie zeitgemäß zusammenkommen. Entwickeln Sie Ihre Haltung und Ihre kommunikativen Fähigkeiten. Gehen Sie auf Spurensuche, wie Liturgie im Heute sein und als Ort der Glaubenskommunikation erlebt werden kann.
Der Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Benedikt Kranemann aus Erfurt legt die Grundlagen für ein gemeinsames Verständnis von Sprache und Liturgie.
Die Theologin Dr. Annette Jantzen aus Aachen lenkt die Aufmerksamkeit auf die Frage, wie wir von Gott sprechen und dabei bewusst und unbewusst Macht ausüben und Sprache auch missbräuchlich verwendet werden kann.
Der Leiter* der Arbeitsstelle Männerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz und des Fachbereichs Queerpastoral Dr. Andreas Heek weitet die liturgische Sprache mit Blick auf Gendersensibilität und Inklusion statt Exklusivität.
Darüber hinaus werden diverse Workshops angeboten: Gottesansprachen (Dr. Barbara Haslbeck, Theologin, Freising); Haltung und Ausdruck (Helga Schuster, Schauspielerin und Trainerin, Augsburg), (Pop)Musik und (alternative) Liturgie (Thomas Klima und Clara Vogel von der Jugendkirche KANA, Wiesbaden).
Methodisch arbeiten Sie in unterschiedlichen Settings mit Impulsen, Reflexions- und Transfergruppen, praktischen Übungen und interaktiven Diskussionsrunden.
Diverse liturgische Elemente runden die Tagung ab.
-
Beteiligte Personen
-
Referent:innen:
Dr. Annette Jantzen, Aachen - Prof. Dr. Bernd Kranemann, Erfurt
- Dr. Andreas Heek, Düsseldorf
* gilt für Teilnehmende der (Erz-)Bistümer: Augsburg, Bamberg, Eichstätt, München und Freising, Regensburg und Würzburg